Mittwoch, 27. März 2013

Ewiger Schlaf

listening to fireflies by ron pope, windflowers
Ich habe euch gestern noch nicht einmal von meinem achsotollem Tag zu erzählen.
Schon letzten Dienstag habe ich auf Musikreise Nachmittags drei Stunden geschlafen, einfach aus dem Grund weil ich traurig war.
Ich hatte diesem Jungen einen Tag zuvor mit aller größter Überwindung eine Nachricht geschrieben, in der ich ihn einfach gefragt habe, wie seine Ferien waren und wie es ihm ging und er antwortete einfach nicht. Ich glaube er wollte mir einfach nicht antworten, weil er es seltsam fand, dass das sonst immer so gruselig-stille Mädchen ihn immer zu anschreibt. Er merkt gar nicht, was er mir mit seinem Schweigen antut, wie er mich mit seinen Taten verletzt. Er hat überhaupt keine Ahnung wie schnell mein Herz rast wenn er auf mich zukommt, wie aufgeregt ich bin wenn er mit mir redet. 
Es ist wie jedes andere Mal, als ich verliebt war: Schrecklich.
Gestern ging es mir fast so wie letzte Woche, nur noch schlimmer. Ich habe erfahren, dass ich nicht meine Erstwahl für die Oberstufe bekomme, sondern meine Zweitwahl.
Es ändert so viel.
Ich habe letztes Wochenende viele Leute kennengelernt, die leider nicht ins Musikprofil gekommen sind, also haben sie alle ihre Zweitwahl gekriegt: Projekt der Moderne, was meine Erstwahl war.
Deswegen habe ich mich total gefreut, dass wir alle zusammen waren. 
Es hat alles gepasst.
Ich hatte nicht nur Geschichte, sondern auch Kunst, die Themen waren toll, die anderen Fächer haben auch alle gepasst, ich hätte genug frei wählbare Stunden um Psychologie, Spanisch und Chor zu wählen, ich wäre mit netten Leuten zusammen und ich wäre beim ihm.
Und gestern ist es alles zerbrochen, wie ein großer Spiegel, 
der in tausend kleine Scherben zerspringt, man kann sich nicht mehr bewegen,
ohne dass man sich seine Füße aufritzt.
Und so habe ich mich gestern gefühlt und so fühle ich mich heute.
Meine Zweitwahl konnten nur die Leute wählen, die auch Spanisch hatten, wenn ich dann in den Kurs gucke, sehe ich keine netten freundlichen Menschen, ich sehe Menschen, die mich komisch angucken und sich denken 'Was hat die denn schon wieder an?', Menschen denen es gefällt zu lästern und über andere her zufallen, Menschen, die mich einschüchtern. Ich denke die meisten haben dieses Profil gewählt, weil sie denken es sei das Einfachste und sie müssten sich nicht viel anstrengen, solche, die Chor wählen, weil sie damit ohne Anstrengung eine gute Note kriegen und meist nicht hingehen.
Und das bin ich nicht.
Ich will nicht den Rest meiner Schulzeit mit solchen Menschen verbringen.
Aber ich werde gezwungen, zu etwas, was ich nicht will.
Es scheint als würde ich mich damit von meinen Freunden entfernen, dadurch dass wir uns nie sehen, nichts gemeinsames haben, es scheint als würde ich mich von ihm entfernen.
Gestern habe ich meiner Mutter gesagt, ich wäre müde, das mache ich immer wenn ich traurig bin. Also hat sie mich ins Bett geschickt und ich habe geschlafen, ich wollte auch nicht zu Chor, es war mir einfach egal. Wenn ich dort hingegangen wäre, hätten mich die anderen eh wieder ausgeschlossen, sodass ich ganz alleine wäre in diesem Raum voller Menschen.
Also habe ich weiter geschlafen, bis es 20 Uhr war.
Es hört sich verrückt an, aber es hat geholfen.
Davor hat sich mein Herz schwer an gefühlt, wie ein Stein.
Danach war es nicht mehr schwer, es war leicht, wie eine Feder. Ich war weder traurig, noch glücklich.
Für eine kurze Zeit war es nicht mehr als ein langer, schwerer Traum.
Aber früher oder später führen ja alle Wege zurück in die Realität.
So wie heute Morgen. Und in der Schule, als ich mit mir gekämpft habe, ob ich noch einmal zu diesem Lehrer gehe und ihn bitte irgendwie eine Möglichkeit zu finden. Doch schon als ich dann in diesem Raum stand, wusste ich es war schon längst entschieden. Ich glaube er hatte mir nicht mal zugehört, als wäre es ihm vollkommen egal, 
er würde nichts ändern.
Und bevor ich es wirklich versucht habe, gab ich auf und bin gegangen.
Ich fühle mich immer noch kein Stück besser, wie auch es wird ja nie verschwinden, oder kleiner werden. Das ist jetzt so, für die Rest dieser Zeit. Und ich versuche mich immer noch an allem fest zuhalten, aber ich bemerke, dass es mir wie Sand durch die Finger gleitet. 
Jetzt weiß ich wie schnell Sachen verfallen, wie alles in Ordnung ist und im nächsten Moment alles zerstört. Und ich zittere schon, auch wenn ich nicht weiß wieso, mir ist schon schlecht vor Hunger und in meinem Bauch ist diese große Loch und es scheint nichts auf dieser Welt könne es jemals wieder füllen.




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